Fleischer und Bäcker beraten Fachklassenstandorte
Fast 60 Vertreter des hessischen Fleischer- und Bäckerhandwerks haben in Ranstadt-Ober-Mockstadt am 26. November die Zukunft der Fachklassenstandorte für die Auszubildenden in den beiden Gewerken beraten. Zu der Diskussionsrunde hatte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im hessischen Landtag, Fleischermeister Michael Boddenberg, eingeladen. Zusammen mit dem hessischen Kultusminister Professor Dr. R. Alexander Lorz und dem Präsidenten der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Bernd Ehinger, wurden Wunsch und Realität der Berufsschulstandorte diskutiert.
In der Vorbesprechung der Fleischer unter Leitung von Lehrlingswart Holger Buss wurden die Bedeutung einer ortsnahen Beschulung für die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe, die sozialen Aspekte der Ausbildung von lernschwachen Schülern und die Bedeutung ortsnah ausgebildeter Fachkräfte für die künftige Versorgung der Region mit hochwertigen handwerklichen Produkten herausgestellt. Seitens der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaften wurde die Bedeutung der Berufsschulstandorte für die Kommunen und die mit erheblichem Aufwand auf den neuesten Stand gebrachten technischen Ausstattungen der Fachklassen betont.
Ein Schritt zur Zukunftssicherung der Standorte wurde in der Absenkung der geforderten Klassenstärke von 15 Schülern gesehen. Vorstandsmitglied Georg Volz machte deutlich, dass aufgrund der Entwicklung von Betriebs- und Ausbildungszahlen künftig mit weiter schrumpfenden Klassen an Fleischer- und Verkaufslehrlingen zu rechnen ist.
Kultusminister Lorz zeigte anhand der vorliegenden Schülerzahlen an den Berufsschulstandorten für Fleischer, dass die Sollzahlen gegenwärtig an nahezu keinem Standort erreicht werden und stellte für die nächsten Jahre eine Absenkung der geforderten Klassenstärken und den Erhalt der derzeitigen Standorte in Aussicht. Langfristig, so der allgemeine Tenor, werde an einer Blockbeschulung an ausgewählten Leistungszentren für Berufsausbildung in Hessen kein Weg vorbeiführen. Auch im Bäckerhandwerk sei die Offenheit für eine Blockbeschulung gewachsen. Offen geblieben ist die Frage, wer bei Einführung des Blockunterrichtes für die Reisekosten, die Unterbringung und Verpflegung der Auszubildenden aufkommt. Ansprechpartnerin ist Astrid Bornmann, a.bornmann@fleischerhandwerk.de, Tel.: 069/63302-260