Fleischer-Verbandstag Hessen 2017


Der hessische Fleischer-Verbandstag 2017 war ausgefüllt mit umfangreichen Informationen für die zahlreich vertretenen Obermeister und Delegierten. Die Arbeit und die Aktivitäten des Landesverbandes, die Landesinnungsmeister Eckhart Neun in seinem Jahresbericht ausführlich darstellte, fanden breite Zustimmung und Anerkennung. Dies galt auch für die von Schatzmeister Georg Volz offen gelegte Jahresrechnung zur wirtschaftlichen Situation des Landesverbandes.

 Bildquelle: afz, Jürgen Richter


Bei der am 27. August in Hüttenberg bei Wetzlar durchgeführten und sehr gut besuchten Arbeitstagung waren 19 von 24 hessischen Innungen vertreten. Mit den Innungen waren 88 Prozent der hessischen Innungsbetriebe repräsentiert. Die aktuellen Sachthemen wurden ausführlich und konstruktiv diskutiert und die Delegierten konnten den Eindruck mit nach Hause nehmen, dass ihr Landesverband solide aufgestellt ist und sich engagiert für seine Mitgliedsbetriebe einsetzt.

In seinem Tätigkeitsbericht informierte Landesinnungsmeister Neun schwerpunktmäßig über die wirtschaftliche Situation im hessischen Fleischerhandwerk, die Öffentlichkeitsarbeit auf Innungs- und Landesebene, die politische Interessensvertretung und die ersten Erfahrungen mit der Neuorganisation der Freiwilligen Selbstkontrolle, für die ein eigener Tagesordnungspunkt vorgesehen war.

Darüber hinaus würden die bevorstehenden Beschlüsse der Mitgliederversammlung zum Deutschen Fleischer-Verbandstag in Potsdam sich auch direkt auf die Landesverbände auswirken. Das neue DFV-Präsidium strebe u. a. die Möglichkeit der Direktmitgliedschaft von Betrieben beim DFV an, die Eingliederung des Werbebeitrags in den Mitgliedsbeitrag und im Bereich der Berufsbildung die Einführung einer Nationalmannschaft. Letztere solle exklusiv auf Nachwuchskräfte aus dem Fleischerhandwerk begrenzt werden, die kombinierten Kammer- und Landesleistungswettbewerbe und der Bundesleistungswettbewerb würden deshalb durch ein neues Auswahlverfahren abgelöst.  

Die größten Probleme bereitete den Betrieben in Hessen wie dem übrigen Bundesgebiet der gravierende Mangel an geeigneten Fachkräften und Auszubildenden. Bei den Fleischerlehrlingen sei nicht zuletzt aufgrund der seit Jahren intensiven Nachwuchswerbung des DFV offensichtlich die Talsohle erreicht, bei den Verkäuferinnen gebe es eine massive Konkurrenz seitens des Lebensmittelhandels.

Bei den Betrieben sei die Auslastung sehr hoch und viele arbeiteten an den Grenzen ihrer Möglichkeiten. Obwohl die betriebswirtschaftliche Situation bei den meisten überdurchschnittlich sei, hielt der Mitgliederschwund an. Fast alleiniger Grund sei das Nachfolgeproblem und mit Erreichen der Altersgrenze der Inhaber würden die Betriebe geschlossen. Zuletzt seien im LIV Hessen 601 Mitgliedsbetriebe in den Innungen organisiert gewesen, beim Haushaltsplan für 2018 gehe man noch von 570 Mitgliedsbetrieben aus. Es stünden leider kaum Möglichkeiten zur Verfügung, diesem auch bundesweit zu beobachtenden Trend entgegenzuwirken.

Im Rahmen der Abhandlung der Regularien bescheinigten die Rechnungsprüfer dem LIV Hessen eine klare und saubere Rechnungslegung und sparsame Haushaltsführung. Die Jahresrechnung 2016 wurde einstimmig angenommen und auch der von Schatzmeister Volz vorgelegte Haushaltsplan für 2018 fand einhellige Zustimmung. Dabei  war es der  Wunsch der Delegierten, im nächsten Jahr die Mittel vor allem zur Imagewerbung für die Fleischer-Fachgeschäfte in Hessen einzusetzen.